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Liebeskummer

„Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide!“
(von Johann Wolfgang von Goethe aus eines der Lieder der Mignon aus dem Roman "Wilhelm Meisters Lehrjahre")

 

Fast jeder Mensch hat es schon einmal erlebt, dass ihm bei einer Trennung von einer geliebten Person oder auch eines geliebten Tieres das Herz schwer wurde. Dieser Seelenschmerz ist eine völlig normale Trauerreaktion auf den Verlust des Lieblingswesens. Das Herzeleid kann Wochen bis Monate anhalten, doch wenn die Liebesqual nach längerer Zeit nicht weniger werden will, sollten Sie sich nicht davor scheuen, sich professionell helfen zu lassen.


Gönnen Sie sich entlastende Gespräche mit einer neutralen Person. Ein Therapeut kann Sie sanft durch die Trauerphasen begleiten, sowie gemeinsam mit Ihnen die Situation beleuchten, ihr Selbstvertrauen stärken und auch Ihr Selbstwertgefühl wieder aufpolieren.


Wie entsteht Liebeskummer?
Anders als bei der Verliebtheit,
bei der das Gefühlschaos durch eine „Überdosis“ an Glückshormonen entsteht, da es zu einer vermehrten Ausschüttung körpereigenen „Drogen“ wie Dopamin und Serotonin kommt, das unser Belohnungssystem aktiviert und uns wie im siebten Himmel fühlen lässt,
vermindert sich der euphorisierende Hormoncocktail drastisch, wenn wir ungewollt verlassen werden. Wir bekommen Entzugssymptome ähnlich wie bei einer Drogensucht. Diese lösen dann heftige Stimmungsschwankungen aus, die zwischen Verzweiflung, Angst und Aggression pendeln.
Wird uns klar, dass die Trennung endgültig ist, fallen wir in ein tiefes schwarzes Loch.


Anhaltender Liebeskummer kann zu psychischen und körperlichen Beschwerden führen.
Die Auswirkungen können vielseitig sein.
Der Trennungsschmerz kann dabei einer depressiven Phase* ähneln.

Er drückt auf die Stimmung. Er vermindert den Antrieb, die Aktivität, die Fähigkeit zu Freude, das Interesse und den Appetit.                                                      

Die Konzentration und der Schlaf sind meist gestört.
Das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind fast immer beeinträchtigt und Schuldgefühle oder Gedanken über die eigene vermeintliche Wertlosigkeit treiben das Grübelkarussell weiter an.
Der Trennungsschmerz kann auch von somatischen Symptomen begleitet werden, wie
Müdigkeit, Schmerzen, psychomotorische Hemmung, Übelkeit, Gewichts- und Libidoverlust, innere Unruhe und Anspannung u.v.m.


Besonders gefährlich hierbei sind das Broken-Heart-Syndrom und eine Depression mit Suizidgedanken.


Haben Sie im Augenblick Suizidgedanken?  

Oder kennen Sie jemanden der gerade Suizidgedanken hat?


Die Telefonseelsorge ist 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr für alle da.
Per Telefon 0800 111 0 111,  0800 111 0 222

oder 116 123
per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de


Bei Notfällen (zum Beispiel bei unmittelbaren Suizidankündigungen) sollten Sie umgehend die Polizei unter der Telefonnummer 110 verständigen oder die Rettung unter der Telefonnummer 112 rufen.


Ein gebrochenes Herz braucht einige Zeit um zu heilen. Aber es wird heilen, geben Sie nicht auf!


*ICD-10-WHO Version 2019 F32 Depressive Episode